Warping
ABS hat die unangenehme Eigenschaft sich leicht vom Druckbett abzulösen und und an den Rändern aufzurollen.
Insbesondere sind die Ecken betroffen. Hier ein paar Beispiele, die ich im Netz gefunden habe.
So etwas hat jeder schon einmal produziert.
Dieser Effekt wird als Warping oder Warp-Effekt bezeichnet. Unterschiedliche Temperaturen führen
zu unterschiedlichem Abkühlen des Druck-Objekts und damit zu inneren Spannungen, die das Bauteil
verformen. Die Ecken sind wegen dem ungünstigen Verhältnis von Volumen zu Oberfläche besonders
betroffen. Im Netzt gibt es eine Unzahl von Tipps, die diesen Effekt abschwächen sollen. Z.B. im
PC-Magazin:
- Beheiztes Druckbett verwenden.
- Temperatur-Unterschied zwischen Heizbett und Düse minimieren.
- Erzeugung einer besseren Haftung zwischen Bauteil und Bauplattform mittels Beschichtung (Kapton-Folie, Blue Masking Tape, PET-Folie, Klebestift, Klebeband, Haarspray, etc.).
- Regelmäßige Reinigung des Druckbetts.
- Drucken mit geringem Infill (Füllung).
- Aufrauen der Beschichtung des Druckbetts (z. B. mit Schleifpapier).
- Konstruktive Änderungen am Bauteil über CAD-Software (Größere Auflagefläche).
- Anpassung der Parameter extrusion width, extrusion multiplier, raft layers.
Meine besten Erfahrungen habe ich mit folgender Methode gemacht:
- Präzise Einstellung der Druckbetthöhe. Je nach Drucker-Konstruktion und
Umgebungstemperatur muss das regelmäßig gemacht werden. Am besten geschieht dies bei
aufgeheiztem Druckbett, damit auch dessen Wärmeausdehnung mit berücksichtigt wird.
- Das Druckbett mit einer Lösung aus ein weinig ABS in Acton abwischen. Es sollte ein
nahezu unsichtbarer Film zurück bleiben. Dieser Film haftet viel besser am Druckbett als der
aufgespritzte Kunststoff.
Die Lösung kann man auch verwenden, wenn man mit PLA druckt.
Evtl. verbleibende Farbschleier vom gelösten ABS lassen sich mit Aceton abwischen. Vorsicht
bei Aceton-löslichem Druckmaterial!
- Die Ecken "abrunden". Ich bringe dünne Laschen mit Sollbruchstellen an den Ecken an.
Wegen der Sollbruchstelle lassen sie sich hinterher leicht ablösen. Da sie außerdem dünn
sind, sind sie kaum vom Warping betroffen und halten das Druckobjekt verlässlich auf der
Druckfläche.
Die Laschen im Detail:
Das OpenScad-Programm zum Download.